"Regionalen Rohstoff stärker in den Fokus nehmen“ - Bei Wesling Obernkirchener Sandstein zu Besuch

"Regionalen Rohstoff stärker in den Fokus nehmen“ - Beck besucht Wesling Obernkirchener Sandstein
Der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck besuchte die traditionsreiche Wesling Obernkirchener Sandstein GmbH & Co. KG, um sich vor Ort ein Bild von der Bedeutung regionaler Rohstoffe für die Bauwirtschaft zu machen. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Tim Wesling und Stefan Tegeler von der Innovationsgesellschaft, der hiesige Unternehmen berät, wurde deutlich, dass der Einsatz von Naturstein als ökologischer Baustoff zum zukunftsfähigen und nachhaltigen Bauen beiträgt.
Dies zeigte sich unter anderem daran, dass der Obernkirchener Sandstein nicht nur regional, sondern auch in ganz Deutschland und sogar international gefragt ist. So zeugen Bauwerke wie das Bremer Rathaus, der Kölner Dom oder die Restaurierung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals von der jahrhundertealten Bedeutung dieses Natursteins. Auch weltweit - sei es in Dänemark, den Niederlanden oder beispielsweise in den USA - komme der Sandstein aus Obernkirchen zum Einsatz.
„Die Verbindung von traditionellem Handwerk und moderner Technologie zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähig und nachhaltig der Einsatz von Naturstein sein kann“, so Jan-Philipp Beck. „Angesichts der Herausforderungen bei der Bauwende sollten wir regionale Rohstoffe wie diesen stärker in den Fokus nehmen.“
Als ressourcenschonender Baustoff mit langer Lebensdauer und hervorragender Umweltbilanz könnte Naturstein eine Schlüsselrolle in der Dekarbonisierung der Bauwirtschaft spielen und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Im Vergleich zu energieintensiven, künstlichen Materialien bietet der Naturstein nämlich grundsätzlich erhebliche Vorteile.
Aktuelle Bauvorschriften wie Anforderungen an Dämmwerte oder Tragwerkstärken stellen jedoch Hürden für den Einsatz von Naturstein in der modernen Bauweise dar. „Die technischen Regeln sind nicht auf die Leistungsfähigkeit von Naturstein ausgelegt“, erklärte Geschäftsführer Tim Wesling hierzu. „Wir benötigen hier dringend belastbare Forschungsergebnisse und Pilotprojekte, die gemeinsam mit Hochschulen und der Politik umgesetzt werden.“ Ein Beispiel für innovative Projekte ist ein gefördertes Schülerwohnheim in Wunsiedel, Bayern, bei dem Naturstein im Rahmen einer Forschungskooperation erprobt wird.
Mit einem Team von 34 Mitarbeitenden verarbeitet die Firma Wesling jährlich 5.000 bis 8.000 Tonnen Sandstein in ihrem Werk in Obernkirchen. Dementsprechend unterstrich Stefan Tegeler die Bedeutung des Natursteins für die regionale Wertschöpfung und den Arbeitsmarkt. „Die Bauwende bietet eine enorme Chance, regionale Baustoffe wie den Obernkirchener Sandstein wieder stärker in den Fokus zu rücken und gleichzeitig Arbeitsplätze in der Region zu sichern“, so Tegeler.
Der Besuch bei Wesling Obernkirchener Sandstein machte deutlich, wie groß das Potential von Naturstein als nachhaltigem Baustoff ist. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, bedarf es jedoch der Anpassung von Bauvorschriften, gezielter Förderprogramme und innovativer Forschungskooperationen. Vor diesem Hintergrund kündigte Beck an, die Thematik gern für die weiteren parlamentarischen Beratungen in Hannover mitzunehmen.