Um ein besseres Verständnis über die aktuellen Herausforderungen, über die laufenden Programme zur Arbeitsvermittlung, den Qualifizierungsmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten des JobCenters Schaumburg bekommen, habe ich es kürzlich besucht.

Landtagsabgeordneter Jan-Philipp Beck zu Besuch im JobCenter Schaumburg

„Motivieren statt Sanktionieren“, so lautete das Motto während des Besuchs des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck im JobCenter Schaumburg. Anlass für seinen Besuch war ein allgemeiner Austausch zu den aktuellen Herausforderungen, Strategien und Projekten im Bereich der Grundsicherung und Arbeitsmarktpolitik für den Bereich Schaumburg. Geschäftsführerin Sylvia Brassat, Digitalisierungsbeauftragter Kristian Bugla sowie der Erste Kreisrat des Landkreises, Klaus Heimann, gaben dem Abgeordneten einen umfassenden Einblick in die Arbeit und Strukturen der Behörde.

„Als Schaumburger Landtagsabgeordneter möchte ich ein besseres Verständnis über die aktuellen Herausforderungen in der Behörde, über die laufenden Programme zur Arbeitsvermittlung, den Qualifizierungsmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten des JobCenters Schaumburg bekommen“, so der SPD-Landtagsabgeordnete bei seinem Besuch.

Neben der Reform der Kindergrundsicherung und den damit verbundenen Mehraufwand sowie dem anhaltenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel standen vor allem die Vorteile des JobCenters in kommunaler Trägerschaft im Vordergrund der Gespräche. Das JobCenter Schaumburg als zugelassener kommunaler Träger mit seinen rund 180 Mitarbeitenden am Standort Stadthagen und der Außenstelle Rinteln ist zuständig für die Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch II. Das Hauptziel des JobCenters besteht darin, eine solide sowie nachhaltige Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt und in das gesellschaftliche Leben zu ermöglichen.

Geschäftsführerin Sylvia Brassat setzt dabei auf ein umfassendes und bewerberorientiertes Coaching und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: „Unser Coaching bietet ein umfassendes Angebot, um Menschen für eine Beschäftigung zu befähigen. Die ganzheitliche Betreuung ist ein Instrument, mit dem individuelle Problemlagen, die Auswirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit haben, bewältigt werden sollen. Dabei achten wir insbesondere auf persönliche Lebenslagen und beziehen das häusliche und soziale Umfeld mit ein.“ Erwerbsfähige Leistungsberechtigte sollen mit einem professionellen Coaching aufgebaut und stabilisiert werden. Das JobCenter verfolgt dabei sowohl eine beratende als auch aufsuchende Betreuung. „Wir wollen motivieren statt sanktionieren“, betont Sylvia Brassat nachdrücklich.

Auch Jan-Philipp Beck meint dazu: „Durch die Einführung des Bürgergelds sollen Anreize geschaffen werden, damit Arbeitssuchende in Kooperation mit dem JobCenter aktiv daran arbeiten, langfristig ihre Arbeitslosigkeit zu überwinden.“

Bei den Coachings gehe es insbesondere um den Aufbau von Tagesstrukturen, das Erlernen von sozialen Handlungskompetenzen, Motivation und sozialer Aktivierung sowie Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei müssen Klienten nicht unbedingt die Behörde aufsuchen. Das JobCenter geht ebenso aktiv auf die Menschen zu und bietet individuelle Betreuung am Arbeitsplatz an, begleitet und betreut Gespräche mit dem Arbeitgeber und unterstützt im rechtlich zugelassenen Rahmen sogar bei psychosozialen Problemen.

„Die Kommunalisierung des JobCenters hat diesbezüglich viele Vorteile mit sich gebracht. Kurze Wege ermöglichen eine vielschichtige und zügige Beratung aus einer Hand“, erklärt Klaus Heimann, Erster Kreisrat des Landkreises Schaumburg. Viele Facetten des Coachings betreffen auch andere Tätigkeitsbereiche des Landkreises Schaumburg. Als kommunales JobCenter können vielseitige Beratungsdienstleistungen, wie beispielsweise aus dem Gesundheitsamt, der Schuldnerberatung oder der Kinderbetreuung bereitgestellt und angeboten werden. „Wir schaffen damit schnelle Kommunikation zwischen den einzelnen Fachbereichen und können damit zügig ein breites Spektrum an Beratungsinhalten anbieten“, so Heimann.

Für Beck als Digitalpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion war auch der Grad der Digitalisierung des JobCenters gleichermaßen beeindruckend. Bereits 2012 begann das JobCenter damit E-Akten zu erstellen und ist seitdem kontinuierlich dabei, eine moderne, leistungsfähige Behörde im Bereich der Digitalisierung zu werden.

„Unser Ziel besteht darin, den digitalen Zugang zu Behördenangelegenheiten für viele Menschen weitreichend zu ermöglichen. Neben der Online-Terminvergabe, den Zugang von Anträgen sowie dem Dokumenten-Upload bieten wir Erklär-Videos in verschiedenen Sprachen an und sind sogar mit einem eigenen Kanal bei YouTube vertreten“, erklärt der Digitalisierungsbeauftragte Kristian Bugla. Mit dem aktuellen digitalen Angebot könne man zielgerichteter, moderner und effizienter arbeiten. Beispielsweise werden Erst-/Neuanträge nach Eingang an die entsprechende Fallakte und somit an die zuständige Sachbearbeitung weitergeleitet. Für ein weiteres differenziertes Beratungsangebot, erfolgt umgehend eine Einladung im Fallmanagement.

„Es ist schön zu sehen, dass das Schaumburger JobCenter bereits jetzt schon Maßstäbe in der digitalen Transformation setzt und mit seinem digitalen Angebot gute Voraussetzungen für umfassende zeit- und ortsunabhängige Verwaltungsdienstleistung schafft“, so Jan-Philipp Beck abschließend. „Hier ist digitaler Fortschritt bereits Alltag!“

Bildunterschrift (v.l.n.r.): MdL Jan-Philipp Beck im Gespräch beim JobCenter Schaumburg mit 1. Kreisrat Klaus Heimann, Geschäftsführerin Sylvia Brassat und dem Digitalisierungsbeauftragten Kristian Bugla

Besuch JobCenter Schaumburg