Wie wollen wir leben? Landtagskandidat Beck (SPD) zum Gedankenaustausch bei EMB-Leuchten in Bückeburg
„Das richtige Licht, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort“, so das Motto der seit 1950 in Bückeburg ansässigen Firma EMB-Leuchten GmbH. Die innovationsgetriebene Lichtmanufaktur entwickelt, designt, produziert und vertreibt Leuchten verschiedener Art: von der Deckenleuchte über Tresenbeleuchtung, Wandleuchten, Stehleuchten bis hin zu Außenleuchten und Spezialleuchten. Ein Kernmarkt sind Alten- und Pflegeeinrichtungen.
Dabei geht es den beiden Geschäftsführern Dieter und Detlef Meier nicht nur um die Lichtquelle, sondern darum, dass ihre Leuchten Bestandteil der Gebäude- und Raumarchitektur sind. Die Stärke von EMB liegt dabei in der individualisierten Entwicklung von Leuchtkonzepten, die die Gebäudestruktur akzentuieren, die Bewegungsabläufe von Bewohnerinnen und Bewohnern unterstützen und vor allem auch die Atmosphäre im Raum positiv beeinflussen.
Anlass und Hauptgegenstand des Gesprächs waren die Themen Digitalisierung in der Pflege, Leben im Alter, Innovations- und Produktionsbedingungen in Schaumburg sowie auch gesellschaftlicher Wandel. EMB-Leuchten ist für Beck kein unbekanntes Unternehmen: Es ist engagiert im Living Care Lab Schaumburg in Stadthagen und da Beck nicht nur Landtagskandidat ist, sondern auch SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat von Stadthagen, wusste er schon vor dem Gespräch von den Kompetenzen des Unternehmens. Ihn interessierte an dieser Stelle, wie das Living Care Lab bei den Unternehmen ankommt, schließlich ist es etabliert und gefördert worden, um heimischen Unternehmen eine Bühne zu bieten und um ihre Innovationen und Assistenzsysteme vorzustellen. „Das Living Care Lab bietet hervorragende Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen“, so Dieter Meier. Natürlich sei es in den letzten beiden Jahren schwer gewesen, mit den Endkunden Kontakt aufzunehmen, schließlich sei direkt nach Eröffnung die Corona-Pandemie dazwischengekommen und das Lab musste gleich wieder schließen. Aber zu den Multiplikatoren und möglichen Partnern in der Region sei eine gute Zusammenarbeit entstanden, so Meier weiter. So sprachen sich die Gebrüder Meier auch für einen Weiterbetrieb des Labs, auch mit Unterstützung der heimischen Unternehmen, aus. „Allerdings sollte dann noch mehr in die Öffentlichkeitsarbeit investiert werden. Da sei noch Luft nach oben“, so die Gebrüder Meier. „Diese positive Rückmeldung ist ein wichtiges Signal für Stadt und Fördergeber“, so Beck.
Mit dem Living Care Lab wurde zugleich ein anderes großes Thema angesprochen, das der Zukunft der Pflege. Sie steht vor großen Herausforderungen, wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel und zunehmender wirtschaftlicher Druck. „Wie wollen wir eigentlich leben?“, so fragte Detlef Meier in die Runde, wenn all diese Tendenzen in Zukunft auf einmal eine dynamische Zuspitzung erfahren? In technischer Hinsicht arbeitet man bei EMB schon an Lösungen. Mit dem EMB-Konzept Raum3, einem Innovationsraum, werden Produkte von EMB und deren Kunden vorgestellt, bei dem Raumszenarien präsentiert werden. Digitale Produkte aus der Pflege und Smart-Home Konzepte stehen dabei im Zentrum, können ausprobiert und diskutiert werden. Da das Thema Hygiene ein wichtiges für die Pflege ist, hat EMB ein berührungsloses Signalsystem entwickelt, das nahezu kabellos und damit flexibel in Räumen eingesetzt werden kann. 2021 wurde das System gleich zweimal mit dem Universal Design Award ausgezeichnet. Ziel müsse es laut Beck sein, dass die Technik dazu führt, den Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen. „Durch digitale Assistenzsysteme gewonnene Zeit müsse wieder mehr in die zwischenmenschliche Nähe in der Pflege investiert werden“, so Beck weiter. Dem konnten die beiden Geschäftsführer nur beipflichten. Das könnte sogar dazu führen, dass Pflegeberufe wieder interessanter würden. Viele gingen schließlich in den Beruf, um zu helfen und sich um Menschen zu kümmern. Heutzutage bleibe aufgrund des Kosten- und damit Zeitdruckes zu vieles auf der Strecke. „Wir müssten dann höllisch aufpassen, dass die Zeitgewinne nicht wieder dem Effizienzgedanken geopfert würden“, so Beck.
Gefragt zu den Innovations- und Produktionsbedingungen konnten die beiden Geschäftsführer bestätigen, dass aktuell unter Corona- und Kriegsbedingungen man natürlich die internationalen Abhängigkeiten merke. „Bestimmte Teile kommen nicht mehr an, da sie in Deutschland nicht mehr hergestellt werden“, so Dieter Meier. Sie würden jetzt spüren, wie viel in den vergangenen Jahren bereits an Produktion verlagert worden ist und diese internationale Arbeitsteilung fliege uns jetzt um die Ohren, so der EMB-Geschäftsführer. Diese Entwicklung verfolgt auch Beck schon lange: „Ich gehe aber davon aus, dass vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse Politik und Wirtschaft in Zukunft versuchen werden, dagegen zu steuern, um Abhängigkeiten zu reduzieren, auch wenn es kurzfristig noch nicht helfen wird. Um so wichtiger sei es, die Spielräume auszunutzen, die regionale Projekte und Kontakte bieten“, so Beck abschließend.