Landtagskandidat Beck (SPD) im Dialog mit der Innovationsgesellschaft
Die Innovationsgesellschaft mbH aus Haste ist Projektträger des Wissens- und Technologietransfers, einer Wirtschaftsfördermaßnahme des Landkreises Schaumburg, die aus Mitteln des Kreises und der Europäischen Union gefördert wird.
Zu diesem wichtigen Projekt aus dem Maßnahmenbündel der Schaumburger Wirtschaftsförderung hat der SPD-Landtagskandidat Jan-Philipp Beck das Gespräch mit der Innovationsgesellschaft gesucht, wird doch in diesem Jahr die Förderung in Niedersachsen neu geordnet und der Wissens- und Technologietransfer möglicherweise eine neue Richtung bekommen.
Zum Hintergrund: Beim Wissens- und Technologietransfer geht es darum, klein- und mittelständischen Unternehmen aus der Region den Zugang zu Universitäten und Forschungseinrichtungen zu ebnen, um mit deren Wissen Innovationen voranzutreiben und neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Für die Unternehmen aus Schaumburg ist diese Dienstleistung kostenlos. Für dieses Projekt ist die Innovationsgesellschaft der Dienstleister, genauso wie für die anderen Landkreise der Entwicklungskooperation Weserberglandplus, wie Hameln-Pyrmont, Nienburg/Weser und Holzminden. Zugrunde liegt eine Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen, finanziert wird die Maßnahme vom Landkreis und der Europäischen Union. Mit Beck hatte die Innovationsgesellschaft einen kompetenten Gesprächspartner, ist er doch als Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums mit der Thematik bestens vertraut.
Eingangs interessierte Beck natürlich die Frage, wie das Projekt seitens der hiesigen Unternehmen angenommen werde. Dazu konnten die beiden Geschäftsführer, Manfred Schweer und Stefan Tegeler, berichten, dass in den vergangenen 5 Jahren allein in Schaumburg über 400 Unternehmensgespräche stattgefunden haben, aus denen dann rund 100 Innovationsberatungen folgten, was zu knapp 40 Projekten zwischen Wissenschaft und Unternehmen führte. Freilich, so betonen die beiden Geschäftsführer, gehe es dabei selten um Weltneuheiten, sondern um niederschwellige Innovationen, die die Unternehmen ganz konkret voranbringen. Die Themen seien dabei offen. Mal ginge es um innovative Prozesse, dann um Designfragen, um Neukonstruktionen von Werkzeugen oder aber auch um neue digitale Werkzeuge.
Beck warf ein, ob nicht auch der Wissens- und Technologietransfer genutzt werden könne zur Entspannung beim Fachkräftemangel, von dem auch viele regionale Unternehmen betroffen seien. Schweer konnte hierzu Beispiele nennen, bei denen durchaus Studierende aus den Projekten im Anschluss bei Unternehmen verbleiben würden. Tegeler ergänze hierzu, dass auch gerade Kooperationen und damit der Gegenseitige Austausch von Wissen und Arbeit eine Möglichkeit seien könne, Personalengpässe zu überbrücken: Ein Aspekt, den Beck für die Zukunft für sehr wichtig hält und der sich auch in Förderprogrammen niederschlagen sollte. Eine stärkere Nutzung von Kompetenzen anderer Unternehmen, also B2B-Projekte, sollte vor diesem Hintergrund ebenso zukünftig förderfähig werden. Zu dem hält es Beck für wichtig, die Zukunftsthemen Energie- und Ressourceneffizienz sowie den Klimaschutz stärker in den Blick zu nehmen. Dem konnten die Geschäftsführer der Innovationsgesellschaft nur zustimmen. Bereits jetzt steige die Nachfrage nach Projektmöglichkeiten hinsichtlich der Fragen nach effizienterem Einsatz von Ressourcen. Das zunehmende Umweltbewusstsein einerseits aber vor allem die steigenden Energiepreise und Abgaben andererseits würden hier einen enormen Druck auf die Unternehmen ausüben und nach Innovationen verlangen.
Abschließend wollte der Landtagskandidat noch wissen, welche Anregungen und Wünsche aus der Perspektive der Innovationsförderung er mit nach Hannover nehmen solle. Einig waren sich Schweer und Tegeler, dass die Förderlandschaft hinsichtlich Innovationen schon recht gut bestückt sei, jedoch sei der Wissens- und Technologietransfer auf Unternehmen beschränkt. Aber auch gemeinnützige Einrichtungen und Vereine seien innovativ. Für dieses Gruppe die Förderung zu öffnen, könnte für sie und die Region von großem Nutzen sein. Eine gute Idee, so Beck, das Knowhow und die Erfahrungen aus Projekten mit Unternehmen auch für soziale Innovationen zu nutzen. Gegen Ende des Dialogs unterstrich Beck die Notwendigkeit, die Wirtschaftsförderinstrumente des Landkreises und auch das dahinterstehende Netzwerk von kompetenten Ansprechpartnern in Schaumburg transparenter und nach außen hin sichtbarer zu machen. Es wäre schade, so Beck, wenn die Möglichkeiten aus Unkenntnis ungenutzt blieben. Auch dafür werden er sich einsetzen.