Im Zuge eines Besuchs bei der Kreiswohnungsbaugesellschaft mbH Schaumburg in Stadthagen informierte ich mich über das Thema Wohnen und insbesondere über die Schaffung von bezahlbarem Mietwohnraum.

Landtagsabgeordneter Beck besucht die Kreiswohnungsbaugesellschaft mbH Schaumburg, um Einblick in regionale Wohnraumversorgung zu erhalten

„Für ein gutes Wohngefühl sorgen!“ So lautet die Philosophie der Kreiswohnungsbaugesellschaft mbH Schaumburg mit Sitz in Stadthagen. Wie die Umsetzung tatsächlich erfolgt, davon konnte sich der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck bei einem Besuch der „WohnBau Schaumburg“ überzeugen.

„Das Wohnen gehört zu den existenziellen Bedürfnissen der Menschen und ist - damals wie heute - daher immer auch von sozialen Fragen geprägt. Selbst bei uns in Schaumburg herrscht in einigen Orten bereits eine angespannte Wohnungsmarktsituation. Aus diesem Grunde bin ich dankbar und froh darüber, dass wir mit der WohnBau Schaumburg einen zuverlässigen Partner für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum in unserer Region haben“, hebt Beck hervor.

Durch verschiedene interessante Projekte und Maßnahmen kann die Kreiswohnungsbaugesellschaft preiswerten Wohnraum für Familien, Alleinerziehende, Senioren, Menschen mit Behinderungen sowie Studierende und Auszubildende im ganzen Landkreis anbieten. Seit 1950 wurde ein umfangreiches und vielfältiges Wohnraumangebot geschaffen, um einer Vielzahl von Menschen ein Zuhause in einer der 850 Wohnobjekte in Schaumburg zu geben. Beck, der bereits des Öfteren auch auf kommunaler Ebene mit der Kreiswohnungsbaugesellschaft in Berührung kam, informierte sich im Gespräch mit Geschäftsführer Heinz-Helmut Steege und Dipl. Ing. Volker Wehmeyer, der in Kooperation mit der WohnBau Schaumburg sozialen Wohnraum errichtet, über aktuelle Entwicklungen, Projekte und vor allem auch über die Herausforderungen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Insbesondere veränderte Bedürfnisse der Menschen, gestiegene Bau- und Unterhaltungskosten, aber auch wachsende Anforderungen seitens der Behörden standen im Mittelpunkt des Gesprächs.

„Sozialer Wohnbau braucht immer auch einen verlässlichen Rahmen. Wichtig hierbei ist das Zusammenspiel der lokalen Akteure und Behörden, um den gestiegenen Anforderungen, Bauvorschriften und Bestimmungen gerecht zu werden. Eine umfassende Strategie aller Partner sowie eine Harmonisierung der jeweiligen Anforderungen wäre hierbei wünschenswert und würde im Resultat viele Prozesse vereinfachen“, so Steege zu den aktuellen Herausforderungen.

Viele bürokratische Hürden, wie komplizierte Antragsverfahren, strengere Kriterien und höhere Anforderungen ans Bauen müssten immer häufiger in Einklang gebracht sowie in das Wohnungsbaukonzept der Kreiswohnungsbaugesellschaft integriert werden, um neue Projekte überhaupt umsetzen zu können. Dies führt neben den gestiegenen Baukosten durchaus zu Herausforderungen. Denn auf der einen Seite müssten diese Preissteigerungen auf die Mieterinnen und Mieter umgelegt werden und auf der anderen Seite könnten die vom Gesetzgeber festgeschriebenen Mietstufen, um Bedingungen der Förderfähigkeit für den sozialen Wohnbau zu erfüllen, somit nicht mehr eingehalten werden. Folglich falle man bei bestimmten Förderkulissen durchs Raster. „Eine höhere Flexibilität bei den festgeschriebenen Mietstufen gebe mehr Spielraum und Planungssicherheit“, meint Wehmeyer, „was letztendlich auch den Mieterinnen und Mietern zugutekommen würde!“

Ein weiteres wichtiges Thema bestand aus der Frage nach einer Anpassung der Größe für angemessenen Wohnraum. Die derzeitige Regelung sehe vor, dass eine Person Anspruch auf 50 qm, zwei Personen auf 60 qm und drei Personen lediglich Anspruch auf 75 qm haben. Eine Erhöhung der bisher festgelegten Quadratmeteranzahl würde die Lebens- und Wohnqualität mehrerer in einer Wohnung lebender Personen deutlich verbessern. Auch bei der Vergabe von günstigen Wohnungen, die eine bestimmte Quadratmeterzahl überschreiten, gebe es nach Auskunft von Steege und Wehmeyer wenig Spielraum zu Gunsten der Mieterinnen und Mieter.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns aktiv mit den Herausforderungen im Wohnungsmarkt auseinandersetzen und gemeinsam Lösungen finden, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu ausreichendem, angemessenem und bezahlbarem Wohnraum hat“, so Wehmeyer weiter.

Hier setzt auch die jüngst von der SPD-geführten Landesregierung gegründete Landeswohnungsgesellschaft an, wie Beck hervorhebt: „Mit der Gründung der Landeswohnungsgesellschaft möchten wir den Wohnungsgesellschaften in Niedersachsen einen starken Kooperationspartner zu Seite stellen, der Hilfestellung in verschiedensten Bereichen bei kommunalen Projekten geben kann, die gegebenenfalls unter den aktuellen Bedingungen keine Chance auf Realisierung haben könnten. Ziel ist es, im gemeinsamen Miteinander zusätzlichen bezahlbaren bzw. geförderten Wohnraum zu entwickeln, um der akuten und künftigen Bedarfslage gerecht zu werden.“

Da es auch in Schaumburg aktuell eine erhöhte Nachfrage gibt, ist auch die WohnBau Schaumburg weiterhin bestrebt, bezahlbaren Wohnraum in einem sozial ausgewogenen und sicheren Umfeld zu schaffen. So möchte sie beispielsweise mit einem neuen Projekt in der Echternstraße einerseits Leerstand beseitigen und andererseits den Menschen zentrumsnahes Wohnen ermöglichen. „Mit derartigen Projekten trägt die WohnBau Schaumburg entscheidend dazu bei, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern,“ so Beck abschließend.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Heinz-Helmut Steege und Dipl. Ing. Volker Wehmeyer im Gespräch mit MdL Jan-Philipp Beck

Besuch Wohnbau Schaumburg