Im Austausch zur Mobilität
Kürzlich habe ich mich bei der Schaumburger Verkehrsgesellschaft (SVG) zum Thema Mobilität im Landkreis Schaumburg erkundigt und mich vor Ort intensiv mit den Verantwortlichen ausgetauscht.
Busverkehre sollen neuen Stellenwert bekommen - Landtagsabgeordneter Jan-Philipp Beck im Austausch mit der SVG
„Wir wollen Leistung auf die Straße bringen“, beginnt Dirk Rottmann das Gespräch mit dem heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck, an dem auch Stephan Schröder vom Fachbereich ÖPNV des Landkreises Schaumburg teilnimmt. Unter der Regie des Unternehmers und Eigentümers der Reisen Service Omnibusverkehre GmbH (RSO) wird die Schaumburger Verkehrs Gesellschaft mbH (SVG) als regionales Verkehrsunternehmen in Stadthagen geführt. Der Besuch dient in erster Linie einem allgemeinen Austausch über die derzeitige Situation der Busbetriebe und der aktuellen Entwicklungen im Bereich Mobilität in Schaumburg.
„In unserer eher ländlich geprägten Region ist ein zuverlässiger und effizienter öffentlicher Personennahverkehr von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Es ist wichtig, dass wir kontinuierlich in die Verbesserung dieses Systems investieren und gemeinsam mit dem Landkreis, der SVG und den Anruf- und Bürgerbusvereinen nach flächendeckenden Lösungen suchen“, hebt Beck hervor.
Im Mittelpunkt des Gesprächs steht die Umsetzung des neuen Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes des Landkreises Schaumburg durch die SVG als Konzessionär, die unter anderem den Erwartungen einer dichteren Taktung der Busverbindungen, reibungsloser Anschlüsse und Verbindungen zum bzw. vom Zug oder anderen Buslinien sowie individuellen Bedürfnissen entsprechen soll. In Kooperation mit dem Landkreis Schaumburg und den Anruf- und Bürgerbussen sollen die Herausforderungen des ländlichen Raumes gemeinsam bewältigt und ein attraktives, bedarfsorientiertes Verkehrs- und Mobilitätskonzept geschaffen werden.
Stephan Schröder erklärt hierzu: „Der Landkreis ist bestrebt die bestehenden Verkehre zu verstetigen und laufend zu erweitern. Dabei möchten wir stark genutzte Trassen sowie Knotenpunkte entlasten und Alternativen schaffen, um so ganz Schaumburg über den Busverkehr miteinander zu verbinden. Mit der SVG haben wir einen starken innovativen Partner an unserer Seite, mit dessen Flotte und Erfahrung wir spontan und flexibel reagieren und Probleme schnell lösen können. Um auch die entlegensten Regionen im Landkreis Schaumburg zu erreichen, ist vor allem auch die Zusammenarbeit mit den Anruf- und Bürgerbussen als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr von großer Bedeutung.“
In der morgendlichen Spitze werden bis zu 90 Fahrzeuge eingesetzt, um insbesondere die Schülerbeförderung zu gewährleisten. Aufgrund von Fachkräftemangel, aber auch aus Liebe zum Busfahren, sind auch schon einmal die Verwaltungs- und Werkstattangestellten morgens selbst am Steuer. „Obwohl wir einen guten Haustarif zwischen der SVG und dem Landkreis ausgehandelt haben, um vor allem attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben, mangelt es immer noch an Fachpersonal“, sind sich Schröder und Rottmann einig.
Mit dem Einsatz innovativer Technologien, wie beispielsweise einem multifunktionellen und vielseitig einsetzbaren Mobilterminal für Mitarbeitende, Echtzeitübertragung von Fahrzeugdaten und der Entwicklung einer anwenderfreundlichen Service App für Fahrgäste, sollen Prozesse in der Kundenbetreuung vereinfacht und die Servicequalität verbessert werden. Insbesondere die Attraktivität und Motivation mit dem Bus zu fahren soll damit erhöht werden. „Innovation, Zukunfts- und Kundenorientierung sowie Mitarbeiterfreundlichkeit werden bei uns großgeschrieben. Zusammen mit unseren Partnern möchten wir uns stets weiterentwickeln und die Digitalisierung zu Gunsten unserer Mitarbeitenden und Fahrgäste vorantreiben. Mit dem Mobilterminal und der Service-App haben wir nicht nur Arbeitsvorgänge erleichtert und unseren Service verbessert, sondern auch neue Maßstäbe im Linienverkehr gesetzt“, erklärt Rottmann.
Das neue Gerät biete eine Vielzahl an Funktionen. Es beinhalte beispielsweise ein Navigationssystem, die Möglichkeit bargeldlos zu bezahlen, das Abrufen von Dienstplänen und Drucken von Tickets oder Fahrscheinen. Darüber hinaus können Schadensmeldungen abgesetzt, Fundsachen fotografiert und direkt an die Zentrale verschickt werden sowie durch die Übermittlung von Echtzeitdaten die genauen Fahrzeiten von Anschlusszügen oder Bussen abgerufen werden. Einen ähnlichen Anwendungsbereich, quasi als Pendant zum Mobilterminal, soll die neue App bieten. Hier können Kundinnen und Kunden über die Echtzeitdatenübertragung nachvollziehen, wann und wo der Bus hält, ob er Verspätung hat oder sich gegebenenfalls alternative Routen vorschlagen lassen. Das spare Zeit und biete neben einem erweiterten Service größtmögliche Flexibilität.
„Es ist schön zu sehen, dass Innovation und Technologie nicht nur in Großstädten und Ballungszentren zum Tragen kommen, sondern auch bereits in Schaumburg Einzug in den Alltag des öffentlichen Personennahverkehrs gehalten haben“, so Beck. Besonders interessant seien auch die Entwicklungen und Veränderungen, die das Deutschlandticket mit sich gebracht habe. Demnach lassen immer mehr Menschen den eigenen PKW stehen und nutzen den öffentlichen Personennahverkehr in Schaumburg. Dies sei deutlich im Anschlussverkehr an die Bahn zu beobachten. „Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Mobilität in unserem Flächenlandkreis auch weiterhin zu stärken und auszubauen“, so Beck abschließend.
Bildunterschrift (v.l.n.r.): Stephan Schröder und MdL Jan-Philipp Beck schauen sich gemeinsam mit Dirk Rottmann das Check-In/Check-Out Terminal an, wo die Fahrerdaten vom Mobilterminal übertragen werden.